Nachdem wir die Nacht auf einem sehr schönen Parkplatz nahe der E6 verbracht haben, fahren wir weiter. Zunächst zu Stromschnellen mit Steinritzungen. Es soll ein kurzer Weg vom Parkplatz sein. Stimmt! Danach fahren wir nach Kjeln – Hier gab es früher einen Häussler Hof, den vier Geschwister bewirtschaftet haben. Wir haben eine exklusive Führung auf Deutsch. Uns wird gemeinsam mit zwei weiteren deutschen Touristen die Geschichte der Geschwister sehr anschaulich dargestellt. Die 140 Nok (Seniorentarif) geben wir gern aus. In Fauske besuchen wir den Steinbruch. Hier wird Marmor gebrochen. Leider ist geschlossen, daher können wir keinen neuen Marmorfußboden bestellen. Wir hätten uns in eine gehoben Reihe reihen können vom japanischen Kaiserpalast über den norwegischen Königspalast, bis hin zum UN Gebäude in New York.





Wir suchen einen Platz für die Nacht. Heike und ich sind irgendwie müde. Das liegt wohl auch am Wetterumschwung. Plötzlich ist es total warm hier. Wir genießen es. Auf einer Landzunge finden wir einen Stellplatz, der eigentlich 150 Nok kostet. Eine nette norwegische Dame erklärt wie man hier bezahlt. Einfach VIPPS installieren und dann bezahlen. Eine Kleinigkeit stellt sich als Problem heraus. Man muss dafür eine norwegische ID haben und ein Bankkonto in Norwegen. Also hoffe ich, dass der Eigentümer erscheint und ich ihm die 150 Nok bar geben kann. Wir haben einen netten Abend mit dem norwegischen Paar. Sie sind ein paar Jahre älter als wir, haben aber durchaus vernünftige Ansichten. Wir sitzen bis weit in die Nacht und gehen dann zufrieden zu Bett.
Heute Morgen werden wir durch Krach nebenan geweckt. Ein Norweger holt mit lautem Getöse am hellen Sonntagmorgen seine Stühle aus dem Kofferraum. Uns bleibt nichts anderes als auch aufzustehen, Kaffee kochen und draußen auf den See schauen. Was sich als großes Glück herausstellt. Im Fjord tauchen begleitet von Möwen Wale auf. Wir sind absolut begeistert. So kann ein Sonntagmorgen beginnen. Das ist der Ärger mit dem Nachbarn schnell vergessen und wir brechen auf Richtung Saltfjell. Heute überqueren wir wieder der Polarkreis.







Wir erleben eine atemberaubende Landschaft oben im Gebirge. Vorher fahren wir an einem der vielen Fjorde vorbei mit wahnsinnig beeindruckenden Ausblicken. Hohe Berge mit Schnee, Wälder vom Wasser bis weit an den Bergen hoch. Reißende Flüsse, die sich ihren Lauf von den Bergen ins Tal über vielerlei Stromschnellen bahnen. Wir frühstücken auf einem Parkplatz mit wunderbarem Blick über das gesamte Saltfjell. Am Polarkreis reihen wir uns ein in die Schlange der vielen Touristen und fahren dann weiter. Eigentlich wollen wir einen Wasserfall anschauen und den vorgebauten Gletscher. Der Zugang ist aber durch ein Tor versperrt und wir verlassen nach ein paar Fotos vom Wasserfall diesen Ort. Jetzt sind wir auf einem Campingplatz an einem kleinen See. Heike war schon zweimal schwimmen. Jetzt ist das möglich, weil es warm wird. Wir treffen dort die Kasseler wieder. Die auch auf dem Weg zurück sind. Neben uns steht ein – ebenfalls Rentner Ehepaar aus Wuppertal. Wie sich herausstellt, haben Heike und die Frau einen ähnlichen Werdegang. Schnell ergibt sich so ein Gespräch unter Sozialarbeiterinnen.



Heute Morgen verschlafen wir. Es ist schon nach 9 Uhr, als wir aufstehen. Da wir aber Zeit haben, genießen wir erstmal unseren Kaffee und machen dann das Auto klar. Klo sauber, Wasser nachfüllen. Danach duschen und weiter geht es Richtung Trondheim. In Mosejeun halten wir. Einkaufen ist angesagt. Wir halten bei Rema 1000 und wollen den Einkauf starten. Wir stellen schnell fest, hier finden wir nicht alles was wir wollen. Also brechen wir ab und fahren zum Xtra auf der anderen Straßenseite. Nach dem Einkauf geht es weiter. Wir wollen zu den Laksfors Wasserfällen. Das war total atemberaubend, so dass ich die Drohne auspacke und ein paar Runden drehen lasse.



In Grane halten wir an der weißen Kirche, die, ihre werdet es erraten, wieder geschlossen ist.

Es ist heiß sehr heiß und die Bremsen beißen wie verrückt. Glücklicherweise hilft bei denen Autan. Einmal eingesprüht, hält das so 1-2 Stunden. Eigentlich wollen wir eine Mittagsrast machen. Heike will weiterfahren. Wir finden allerdings keinen Platz. Zunächst biegen wir ab zum Börgefjell Nationalpark. Kommen aber auf eine Schotterstrasse, die Maut kostet. Dann stehen wir auf einem allzu sonnigen Hotelparkplatz. Drehen nochmal um auf einem Campingplatz zu landen. Wir fahren weiter, wollen bis Grong, und finden dann einen wirklich tollen kleinen Parkplatz – völlig überfüllt – aber direkt am Wasser. Hier machen wir dann unsere Rast und suchen einen weiteren Platz für die Nacht. Es dauert einen Moment. Dann stellen wir fest. Hier ist es doch auch sehr schön.


Zwar gibt es jede Menge Bremsen, aber die gibt es im Moment überall. Also keilen wir unter und bleiben heute Nacht hier. Der Platz ist beliebt. Inzwischen stehen hier sieben Wohnmobile. Eigentlich gibt es nur drei Einbuchtungen. Wir waren schon mehrfach im See mit den Beinen. Tauchen die Hände ins Wasser und Kühlen Kopf und Nacken. Es ist einfach herrlich. Vor dem Schlafen werden wir uns noch einmal im Fluss abkühlen.
Auch heute passt wieder der Spruch „.. der frühe Vogel fängt den Wurm“. Wir fahren von unserem Übernachtungsplatz Richtung Grong. Heike hat dort einen Badeplatz gefunden, auf dem man über die Felsen „Wasserrutsche“ ins Wasser rutschen kann. Ein Glücksgriff! Der Platz ist wunderbar.


Zunächst frühstücken wir, dann erfrischen wir uns im kühlen Nass. Heike komplett, ich nur halb wie immer. Da wir so früh hier waren, haben wir auch einen tollen Platz gefunden. Während in der Folge immer wieder Badegäste kommen, die verzweifelt einen Platz suchen, haben wir einen der letzten Plätze gefunden. Nach ca. 3 Stunden fahren wir weiter. Ein kleiner Tankstop an der Esso zeigt uns, dass wir schon wieder 600 km weiter sind. Der Preis ist für norwegische Verhältnisse echt billig, deshalb mssten wir hier halten. Unsere Fahrt soll ein wenig abseits der E6 weitergehen. Also fahren wir von der E6 Richtung Namsos. Das sind etwa 50 km. Nach Trondheim können wir auch noch am Wochenende. Der Stellplatz dort ist aber voll und auch nicht schön. Also entscheiden Heike und ich kurzfristig einen Campingplatz an der Küste anzufahren. Es sind weitere 40 km, die wir später auch wieder zurück müssen weil die Straße auf dem Platz endet. Es gibt nur einen Wendehammer. Dafür gibt es eine wunderbare Bucht mit kleinen vorgelagerten Inseln. Der Platz ist beliebt bei Anglern. Einige kommen abends zurück und zerlegen ihren Fang direkt am Strand. Am Abend werden wir belohnt von einem super tollen Sonnenuntergang. Wir haben wieder einmal einen atemberaubenden Ort gefunden, der zum Träumen einlädt. Es sind einige Deutsche hier. Teilweise kommen sie schon 40 Jahre an diesen Ort. Sie angeln, wandern oder erholen sich einfach.






Den Tag heute lassen wir ruhig angehen. Ich vergaß zu erwähnen, dass wir nach 600 km in drei Tagen einen Tag Ruhe geplant haben. Da wir auf dem Campingplatz sind waschen wir eine Maschine Wäsche und sitzen jetzt vor dem Auto und genießen die Ruhe hier. Nachher, wenn die Wäsche trocken ist wollen wir eine kleine Radtour machen. Ach ja, Heike war gestern hier auch noch baden und ich habe die Drohne fliegen lassen.
Wir sind heute Morgen vom Campingplatz losgefahren. Alles frisch könnte man sagen. Wäsche gewaschen, Wasser entsorgt und neues geladen. Die Batterien sind auch alle aufgeladen. Heute wollen wir Richtung Trondheim. Wir nehmen dafür aber nicht den Weg über die E6 sondern fahren die B17 an kleinen Fjorden vorbei und engen Sträßchen, wo wir ein ums andere Mal rechts ran fahren und den Gegenverkehr vorbeilassen. Trotzdem kommen wir gut voran und sind gegen 14:30 an der Fähre Rörvik-Fladd am Trondheim Fjord. Die Fähre geht um 15:00 Uhr. Wir wissen da im Auto noch nicht, was gleich auf dem Schiff für ein wunderbares Ereignis geschieht. Außer, dass wir Lust auf ein Eis haben. Das hole ich Heike und mir auch gleich, als wir auf der Fähre sind. Als ich wieder an Deck komme stehen alle Passagiere an der Reling. Nicht, weil etwa die See so rauh ist und ihnen schlecht wird. Nein, wir sehen Wale.



Eine ganze Walschule von etwa 10 Tieren, die immer wieder ihre Schwanzflossen aus dem Wasser heben. Fast um zu sagen, seht her, meine Finne ist die schönste. Damit ist der Tag perfekt. Kurzentschlossen statten wir IKEA einen kleinen Besuch ab, da Heike gerne mal aufs Kochen verzichten möchte. Das stellt sich als eine sehr gute Idee heraus, an der Kasse erfahren wir, dass wir 502 Nok zahlen müssen, die 2 Nok sind der Schlüssel um nur an diesem Tag für 500 Nok einzukaufen ohne nochmal bezahlen zu müssen. Das Essen schmeckt prima und anschließend finden wir genügend schöne Dinge um 500 Nok auszugeben. Auch als wir in Trondheim kreisen und keinen Platz für die Nacht finden, hilft uns das und die gesichteten Wale den Tag entspannt zu nehmen. Schließlich und endlich landen wir auf dem Bobil Camp und bezahlen 425 Nok für ein Stück Beton, das sau heiß ist und total laut. Immerhin treffen wir nette Schweizer aus Schaffhausen und haben eine nette Unterhaltung unter Rentnern. Beide sind seit Juni in Rente und treiben sich jetzt in Skandinavien rum. – Warum war ich eigentlich der Meinung nur wir kommen auf solche phänomenalen Ideen?
Heute Morgen stehen wir früh auf. Die Möwen haben die ganze Nacht geschrien. Nach einem Morgenkaffee, bauen wir die Räder auf und beginnen unsere Stadterkundung. Erstaunlicherweise finden wir auch ohne einen Stadtplan die Sehenswürdigkeiten. Die Gamla Brua, den Nidarus Dom, den Nieue Havn und einige weitere schöne Plätze. In den Dom wollen wir nicht. Der ist zwar offen, aber kostet 140 Nok/Person. Gemäß unserer Auffassung der Eintritt in ein Kirche darf kein Geld kosten, verweigern wir uns.






Nun gut, dann müssen wir eben alles von außen betrachten. Inzwischen haben wir Hunger bekommen und kaufen uns in einer Bäckerei Teilchen, die wir dann in einem Park teilen. Dort kommt es zu einem „Fastzwischenfall“. Eine Möwe fliegt uns von hinten an und will ein Stück vom Kuchen. Das können wir aber gerade noch verhindern. Glücklicherweise kommen in dem Moment auch zwei Familien mit Kindern, die uns helfen, indem sie die Möwen und Tauben beschäftigen. Man könnte auch „jagen“ dazu sagen.
Wieder zurück auf dem Stellplatz suchen wir uns ein neues Ziel, das konträr zum alten ist. Wir fahren nach Östersund in Schweden. Um dann festzustellen, dass Alesund vielleicht doch besser gewesen wäre. Aber das passt. Wir haben noch immer einer Situation etwas abgewinnen können. Jetzt stehen wir in Are, dem größten Skigebiet Scwedens, an einem kleinen See und wollen hier die Nacht verbringen.
Anmerkung meinerseits: Heute endet die achte Woche unseres Skandinadventures. Es ist uns immer noch nicht langweilig und wir sammeln Eindrücke wie verrückt. Heike und ich sind gespannt, wo uns die neunte Woche hinführen wird. Jetzt freuen wir uns erstmal auf Östersund und das Skitreiben dort. Ach ist ja Sommer. Mal sehen, was die da im Sommer alles so machen.