Von Bogense fuhren wir nach Odense (unce gesprochen). Merkwürdige Sprache. Gesprochen hört sich das alles anders an als geschrieben und gelesen. Auf dem Weg in die Stadt wurden wir in eine kleine Kunsthandlung umgeleitet. Die Besitzerin hat uns freundlich eingeladen und im Laden herumgeführt. Sowas passiert einem nur in Dänemark oder aber in Irland. Weil wir etwas flau im Bauch waren und nach einer Toilette suchten haben wir in einem kleine Kaffee Rast gemacht. Toilette gabs zwar nicht, aber super freundliche Bedienung, die alle zum nächsten Öffentlichen Klo gebracht hat. Obligatorisch war unser Besuch im Dom. Die Empfehlung der freundlichen Kunsthandlungsbesitzerin haben wir nicht umgesetzt. Für das „Brandt“ hatten wir nicht mehr die Zeit. Als Übernachtung hatten wir Kerteminde ausgesucht. Dort kamen wir dann so gegen drei an und haben erstmal gefrühstückt, die Heike in einer Drive In Bäckerei erstanden hatte.
Wir haben den Ort erkundet. Da es Samstag war, schauten wir auch nach dem örtlich Gottesdienst. Den haben wir dann auch am Sonntag Morgen besucht und mit den Menschen vor Ort Abendmahl gefeiert. Von der Predigt haben wir nicht so viel mitbekommen, außer, dass es um Simon Wiesenthal, Ägypten und die Ukraine ging. Es war aber wunderschön mit anderen Christen im Abendmahl vereint zu sein. – Das war übrigens ziemlich cool. Wir haben uns um den Altar auf Bänke gekniet und dann Hostie und Wein empfangen. Der Wein wurde mit einem Kelch mit Tülle in einen kleinen Kelch gefüllt. – Wie gesagt echt Cool.
Nach dem Gottesdienst zogen wir weiter nach Faaborg. Hatten aber einen kurzen Stop in Egeskov Slot. Ein altes Anwesen mit wunderbarem Garten. Auto-, Motorrad und Campingausstellung. Wir waren echt begeistert. Zum Schluss wagten wir noch den Walk durch die Baumwipfel. Es war ein Tag an dem wir viel Spass hatten. Gegen Abend erreichten wir dann Faaborg und übernachteten in der Marina. Bei dem Spaziergang durch den Ort konnten wir ein wenig vom „Hans“-Fest miterleben. Leute waren im Hafen und feierten ausgelassen. Wir wollten aber nach einem schönen Tag in Ruhe zu Bett gehen. Der nächste Tag versprach nämlich ein neues Abenteuer. Heike war etwas knuffig, weil Sie nicht genau wußte, wie der ablaufen würde. Aber das sollten wir am nächsten Morgen erkunden.
Ein neuer Tag. Wir fuhren um 9:00Uhr nach dem ersten Kaffee rüber zum Fährhafen. Heike hatte bereits Bütterken vorbereitet. Wir parkten auf einem freien Parkplatz neben der Fähre. Ich erkundigte mich nach den Tickets und den Fährverbindungen. Wir fuhren dann um 10 Uhr nach Lyo.
Da es Montag war mussten wir vier Stunden dort verbringen. Das war aber absolut kein Problem, weil wir viel zu sehen hatten und mit den Fahrrädern die ganze Insel erfahren konnten. Am Besten war das Dolmengrab im Westen. Hier hatten wir unser Frühstück. Die Bütterken, die Heike gemacht hatte. Anstrengend war der Sandweg im Osten. Teilweise hatte das Meer aber auch Land genommen, so dass die Wege riesige Lücken aufwiesen. Nach vier Stunden kam dann die Fähre und hat uns nach Avernako geschippert. Dort angekommen haben wir zunächst im Landhotel einen kleinen Stopp gemacht. Da es schon 15 Uhr war gab es nur noch Sandwiches. Die waren aber total lecker. Mit Hühnchen und Bacon. Dazu gab es einen Rhabarber Saft. Das hat uns für den restlichen Tag gestärkt. Wir konnten bis zum Ende der Insel fahren, wo wir ein wenig Südsee Feeling empfanden. Ein großer Sandstrand, mit drei Booten vor Anker. Toll! – Heike wagte sich zudem todesmutig ins Wasser Aber nur bis zur Hüfte. Selbst Ihr war es zu kalt. Nicht auszudenken, wie ich es empfunden hätte. Nach unserem Stopp am äußersten Ende der Insel fuhren wir gemächlich wieder zurück. Machten einen weiteren Stopp am Damm, wo die beiden Teile von Avernako verbunden sind. Wir genossen einfach die Zeit und ließen uns treiben. Jetzt wurde es aber auch Zeit Zur Fähre zu fahren. Es war die letzte und wir mussten pünktlich sein, um wieder zurück zu kommen. Ist uns auch gelungen. Wir konnten die Fähre aber dann schon kommen sehen. Dreißig Minuten später waren wir wieder in Faaborg und waren uns einig es war ein wunderbarer Tag. Da wußten wir aber nicht, was uns noch erwarten sollte. Eine andere Erinnerung haben wir noch an diesen schönen Tag einen richtig fetten Sonnenbrand. Sonja hat nämlich so richtig gebrutzelt. Die hätte mit jedem Heimgriller mithalten können. Ach ja, da war noch was. Dummerweise entschieden wir uns weiterzufahren. Was sich im Nachhinein als Fehler herausstellte. Wir wollten nach Svendborg. Sah auch alles gut aus. Zum Schluss waren wir aber total verzweifelt. Wir haben ungefähr fünf Stell-, Campingplätze angefahren. Entweder die waren nicht existent, hatten sich auf seltsame Weise versteckt (einen haben wir nach viermaligen Umfahren endlich gefunden – aber gleich wieder verlassen, weil er absolut hässlich war) oder waren geschlossen. Also entschieden wir uns nach Rudkoebing zu fahren. Die schönen Plätze waren zwar alle belegt, aber die zweite Reihe war auch schön. Wir entschieden uns zwei Tage zu bleiben und konnten am nächsten Morgen in die erste Reihe aufschließen. Dafür wurden wir mit einem wunderbaren auf die Brücke zwischen Fynen und Langeland belohnt und einem traumhaften Sonnenuntergang.
Unsere Nachbarn kannten wir zum Teil. Ein Camper aus Witten war z.B. mit uns auf dem Stellplatz in Kerteminde. Auch erwähnenswert ein Selbstausbau 7.5T in einem alten LKW. Der war absolut super.
Vergessen sollte ich aber nicht die wunderbare Stadt Rudkoebing. Es hat riesig Spass gemacht dort zu Bummeln. Da der Trend zum gebrauchten Zweithemd geht, haben ich mir im Second Hand Kirchenladen ein solches gekauft. Schön anzusehen waren hier die vielen Häuser mit aufgeklebten Schmetterlingen. Auch wenn wir nicht in Italien waren, haben wir den Abend mit einem Aperetivo ausklingen lassen und haben und gegen 23:30 zu Bett begeben. Diesmal ohne Filmchen. Wir waren einfach zu müde.
Heute Morgen sind wir weitergefahren nach Tranekaer. Stehen auf einem kleinen Strandparkplatz und genießen den Tag. Nachdem wir uns gestern von unserem Abenteuer auf Lyo und Avernako erholt haben, müssen wir uns von dem gestrigen Erholungstag erholen. Nein im Ernst wir lassen es einfach langsam angehen. Heute ist glaube ich Mittwoch. D.h. wir sind jetzt zwölf Tage unterwegs.