St. Martin in de Palz

Letztes Wochenende (10-12. November) trieb es uns wieder raus. Nach unserem Urlaub in Italien waren wir wieder Stimmung wegzufahren. Genau drei Wochen nach unserem letzten Abenteuer. Da wir nur ein Wochenende hatten fuhren wir in die nähere Umgebung. D.h. so ca. 100 km. Wir waren lange nicht mehr in St. Martin. Dem kleinen Weinstädtchen in der Pfalz, wo die Dichte der Weinbauern größer ist als …, wo es einen Restaurantfahrplan gibt. Wer hat wo und wann auf. Andere Orte haben Bushaltestellen. In St. Martin gibt es eine Weinguthaltestelle. Cool!!
Da ich frei hatte am Freitag bin ich zu Reimo gefahren und habe ein neues Schloss für unseren Schrank besorgt. Danach war ich Wasser tanken. Als ich wieder daheim war, kam Heike auch gleich an und wir haben nur noch ein paar Lebensmittel vom Kühlschrank ins Auto verbracht. Dann ging es los.
In St. Martin angekommen sind wir den ersten Hinweis auf einen Stellplatz gefolgt. War der vom Wein Consulat. Ich habe mich wie gewünscht an der Rezeption des Weinkontors gemeldet und wollte einen Obulus für die Übernachtung entrichten. Da hat mir der nette Mann an der Theke gesagt, die Übernachtung ist nur für Kunden. Als habe ich gesagt, dann kaufe ich gerne zwei Flaschen Wein. Der schüttelte den Kopf. Das geht nicht. Wir verkaufen nur Kisten. Damit fing das Problem an. Ich meinte, dann kaufe ich eben eine Kiste. Der nette Mann an der Theke meinte, so geht das nicht. Erst müsse ich doch noch den Wein probieren. Da ich Rotwein wollte, hat er mir dann auch gleich mal ein paar Flaschen vorgesetzt. Gleich vorweg. Es wurde kein Spätburgunder, wie Anfangs gedacht sondern ein Cuvee. Die Flasche zu 10€, davon dann eine Kiste. Heike hatte mich schon vermißt, weil ich ja nur kurz den Platz anmelden wollte.
Am nächsten Tag haben sind wir nach dem ersten Kaffee und einem kleinen Spielchen zum Gottesdienst in die katholische Kirche gegangen. Da waren echt viele Leute für so einen kleinen Ort. Es wurde St. Martin gefeiert und Erntedank. Wegen der Weinlese ist das dort immer erst später. Es war ein toller Gottesdienst. Die Predigt hatte sogar eine Botschaft, die man sich merken konnte.
„Zeit hat man nicht, man nimmt sie sich“
– Für Gott
– Für den Nächsten
– Für sich selbst
Der Pfarrer hat das exemplarisch am Leben des hl. Martin aufgezeigt. Es war sehr einprägsam!
Nach dem Gottesdienst haben wir noch einen Spaziergang gemacht. Dann einen Besuch beim Bäcker und Frühstück im Auto. Es war dann schon am Nachmittag. Ich habe eine neue Funktion unseres Fernsehers getestet. Digitales Fernsehen. Nachdem ich den Sendersuchlauf durchgeführt habe konnte ich immerhin 7 verschiedene Sender sehen. Coole Sache!
Gegen Abend sind wir dann wieder in den Ort. Zum Martinsumzug. Da war noch mehr Betrieb als am Morgen. Es gab wieder einen Gottesdienst. Da wurde zur Einstimmung das einschlägige Liedgut gesungen. Wir waren da aber nicht mehr in der Kirche. Die war proppe voll. Ich habe mir eine Inspiration von Martins Laternen geholt. Es gab mind. 50 Variationen. Raketen, Monster, Klassisch, Batman, etc. Da wir nicht mitlaufen wollten – wir hatten ja auch keine Laterne – sind wir wieder in den Ort und haben uns ein nettes Lokal gesucht. Wo wir dann auch die letzten zwei Plätze bekommen haben. Wir haben nett gegessen und Wein getrunken und sind dann später zurück zum Auto und haben den Tag mit einem Krimi beendet.

Am Sonntag haben wir uns Zeit gelassen. Wir sind gegen 11 Uhr nochmals in den Ort gelaufen. Eigentlich wollten wir in die Läden. Die waren aber leider geschlossen. Also sind wir nochmal zur Kirche und haben uns den „Bibelgarten“ angeschaut. Es gab jede Menge Pflanzen, die in der Bibel vorkommen. Mit dabei auch immer gleich eine Bibelstelle. Tolle Idee, wie wir meinen. Unser Weg führte uns dann zur Krogsburg mit Bank Stop und Blick über die gelb-orange-roten Weinberge. Der Herbst ist einfach herrlich mit seiner Farbenpracht. Auch wenn es zwischendurch immer mal kurz schauerte, war es ein wunderbarer Spaziergang.
Gegen 13Uhr traten wir die Rückreise an. Kurzer Halte auf der Autobahn Tanke wegen des Reifendrucks und der obligatorische Stop in Lorsch zum Entsorgen. Um14Uhr waren wir dann wieder zu Hause. Und kurz vor 15 Uhr aßen wir Kuchen bei Jule. Den hatte sie ich weiß nicht wie wieder mal kurzfristig gezaubert.
Was soll ich sagen es war wieder ein kurzes aber erholsames Wochenende in trauter Zweisamkeit. Schauen wir mal wo es uns das nächste Mal hin verschlägt.